Mi. 8. Jan.. 2025

Der Tiroler Reiseveranstalter Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH mit Sitz in Stans hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen brachte einen Eigenantrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Innsbruck ein, wie der Gläubigerschutzverband Creditreform mitteilte. Rund 1900 Gläubiger und 116 Mitarbeiter sind direkt von der Insolvenz betroffen.

Finanzielle Lage und Gläubigeransprüche

Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) auf rund 28 Millionen Euro, von denen etwa 5,3 Millionen Euro besichert sind. Die Aktiva im Liquidationsfall wurden auf etwa drei Millionen Euro geschätzt. Die Passiva wurden mit einem Buchwert von 25,9 Millionen Euro und einem Liquiditätswert von etwa 23 Millionen Euro angegeben. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten, finanziert durch den laufenden Geschäftsbetrieb und zusätzliche Beiträge von Geschäftspartnern und Investoren.

Ursachen für die Insolvenz

Travel Europe nennt die „multiplen Krisen“ der letzten Jahre als Hauptgrund für die Zahlungsunfähigkeit. Die Covid-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die steigende Inflation haben die Reisebranche schwer getroffen. Frühere Bemühungen, das Unternehmen außergerichtlich zu sanieren, waren gescheitert, was schließlich zur Insolvenzanmeldung führte.

Fortführung im Rahmen des Sanierungsverfahrens

Das Ziel des Unternehmens ist es, den Betrieb trotz der Insolvenz fortzuführen. Erste Gespräche zur finanziellen Unterstützung durch einen „starken Partner“ aus der Tourismusbranche laufen bereits. Diese Unterstützung könnte entscheidend für die Zukunft von Travel Europe sein.

Perspektiven für die Zukunft

Die Erfolgschancen des Sanierungsverfahrens hängen maßgeblich von den laufenden Verhandlungen mit potenziellen Investoren und der Stabilisierung des Geschäftsbetriebs ab. Sollte die finanzielle Unterstützung rechtzeitig gesichert werden, könnte Travel Europe eine Restrukturierung und Weiterführung gelingen.

Trotz der schwierigen Ausgangslage setzt das Unternehmen auf eine starke Zusammenarbeit mit Partnern aus der Tourismusbranche. Die nächsten Monate werden zeigen, ob diese Bemühungen ausreichend sind, um das Traditionsunternehmen langfristig zu retten.

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