Die UPN Austria GmbH, spezialisiert auf Medizin- und Kosmetikprodukte, hat beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren beantragt. Hauptziel des Verfahrens ist die Verwertung der noch vorhandenen Lagerbestände, insbesondere von coronaspezifischen Medizinprodukten, um neue finanzielle Spielräume zu schaffen.
Das 2001 gegründete Unternehmen mit Sitz im Bezirk Baden/NÖ war in drei Geschäftsbereichen aktiv: dem Handel mit PCR-Tests und FFP2-Masken, dem Vertrieb von Kosmetikprodukten sowie der Belieferung der REWE-Gruppe mit Eigenmarken, darunter „BI-CARE“, eine BIPA-Exklusivmarke. Trotz diversifizierter Ausrichtung blieb das Unternehmen von den wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre nicht verschont.
Hintergründe der Insolvenz
Bereits 2023 wurde ein Sanierungsverfahren eingeleitet, um das Unternehmen zu retten. Der Sanierungsplan sah eine Quote von 29 Prozent vor, scheiterte jedoch an der vollständigen Erfüllung. Dadurch lebten die Forderungen aus dem Vorverfahren wieder auf, was die aktuelle Insolvenz unausweichlich machte.
Ein drastischer Umsatzrückgang bei coronaspezifischen Produkten und Verzögerungen im vorangegangenen Verfahren zählen zu den Hauptursachen für die erneute Krise. Ein Rekurs gegen den Sanierungsplan verlängerte das Verfahren um fünf Monate, was das Vertrauen der Geschäftspartner stark beeinträchtigte und den Geschäftsverlauf zusätzlich belastete.
Auswirkungen und Zahlen
Aktuell sind vier Mitarbeitende direkt betroffen. Im vorangegangenen Verfahren meldeten rund 40 Gläubiger Forderungen in Höhe von 5,4 Millionen Euro an, wovon 1,4 Millionen anerkannt wurden. Laut offener Posten-Liste belaufen sich die Passiva im aktuellen Verfahren auf etwa 672.000 Euro.
Zukunftsaussichten
Die Verwertung des Lagerbestands könnte eine entscheidende Rolle bei der Fortführung des Unternehmens spielen. Ob ein erneuter Sanierungsplan möglich ist, hängt maßgeblich von den Erlösen aus der Verwertung ab. Eine Perspektive für das Unternehmen bleibt somit vorerst ungewiss.
Die Entwicklungen rund um die UPN Austria GmbH zeigen, wie herausfordernd es ist, ein Unternehmen in Krisenzeiten wirtschaftlich stabil zu halten. Die nächsten Schritte im Konkursverfahren werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein.