Der US-amerikanische Haushaltswarenhersteller Tupperware hat einen Insolvenzantrag gestellt. Seit Jahren kämpft das Unternehmen mit wirtschaftlichen Problemen, die hauptsächlich durch die zunehmende Konkurrenz im Onlinehandel, rückläufige Verkaufszahlen und steigende Kosten verursacht wurden. Bereits im letzten Jahr äußerte Tupperware Bedenken hinsichtlich der Fortführung seines Geschäftsbetriebs angesichts der schwierigen finanziellen Situation. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg beläuft sich die Verschuldung des Unternehmens auf etwa 700 Millionen Dollar. Auch mehrere Tochterunternehmen sind von der Insolvenz betroffen.
Trotz der Insolvenzanmeldung plant Tupperware, den Geschäftsbetrieb fortzuführen, während das Unternehmen nach einem Käufer sucht. Es wird angestrebt, eine gerichtliche Erlaubnis zu erhalten, um den Betrieb während des Verfahrens aufrechtzuerhalten und verschiedene strategische Möglichkeiten zu prüfen. Die Geschäftsführung betonte, dass die Marke Tupperware weiterhin bestehen bleiben soll und das Unternehmen eine Modernisierung anstrebt. Das Insolvenzverfahren bietet dabei die besten Voraussetzungen für eine Neuausrichtung.
Gegründet im Jahr 1946, erlangte Tupperware vor allem durch sein Direktvertriebsmodell Bekanntheit, das durch die sogenannten Tupperpartys geprägt wurde. Bei diesen Veranstaltungen, die in privatem Rahmen stattfanden, stellten Vertreterinnen und Vertreter die neuesten Produkte vor und verkauften diese auf Provisionsbasis. Diese Vertriebsstrategie war lange Zeit ein Erfolgsgarant für das Unternehmen, wurde jedoch durch das Wachstum des Onlinehandels zunehmend in den Hintergrund gedrängt.
Auch in Deutschland sind die Produkte von Tupperware weit verbreitet. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 6.000 Mitarbeiter. Bereits im Juni wurde darüber spekuliert, dass die einzige Produktionsstätte in den USA möglicherweise geschlossen werden könnte. Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten arbeitet Tupperware daran, die Marke zu erhalten und das Unternehmen für die Zukunft neu auszurichten.
Die finanzielle Schieflage des Unternehmens ist seit einiger Zeit bekannt, und es wurden in den letzten Monaten Verhandlungen mit Gläubigern geführt, denen Tupperware mehrere hundert Millionen Dollar schuldet. Das Insolvenzverfahren soll dem Haushaltswarenhersteller nun die Chance geben, eine umfassende Umstrukturierung vorzunehmen und langfristig wieder auf Erfolgskurs zu kommen.