Die Modehandelskette Sinn, mit einer Filiale in Aachen, hat zum vierten Mal in ihrer Geschichte Insolvenz angemeldet. Bereits zum zweiten Mal in Eigenverantwortung beantragte das Unternehmen am Amtsgericht Hagen Insolvenz. Trotz der schwierigen Lage soll der Geschäftsbetrieb in allen deutschen Filialen zunächst weitergeführt werden, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur erklärte. Die Finanzierung sei vorerst gesichert.
Die Modekette Sinn meldete bereits 2020 Insolvenz an und suchte damals Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Die Coronapandemie führte zu erheblichen Umsatzeinbußen, da das Modegeschäft schließen musste. Auch als die Kette noch unter dem Namen „SinnLeffers“ bekannt war, musste das Unternehmen 2008 und 2016 Insolvenz anmelden. Ursprünglich entstand SinnLeffers durch die Fusion der Modehäuser „Sinn“ und „Leffers“ und gehörte von 2001 bis 2005 zum Karstadt Quelle-Konzern.
Das Unternehmen betreibt Modehäuser in 36 Städten, vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, und erwirtschaftete laut eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 240 Millionen Euro. Die erneute Insolvenz wird auf geänderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zurückgeführt, insbesondere Umsatzrückgänge bei gleichzeitig gestiegenen Kosten für Mieten, Energie und Logistik.
Anfang September 2022 hatte Johannes Liebens, der ehemalige langjährige Leiter des Modehauses, gegenüber der Aachener Zeitung betont, dass das Aachener Haus zu den umsatzstärksten Filialen zähle und die Lage an der Großkölnstraße gelobt. Die aktuelle Geschäftsleiterin, Gabriele Wiehe, hat sich bisher nicht zum erneuten Insolvenzantrag geäußert.