Der Felgenhersteller BBS aus Baden-Württemberg musste erneut Insolvenz anmelden, was bereits der fünfte Insolvenzantrag seit 2007 ist. Das Amtsgericht Rottweil bestätigte am 26. Juli die erneute Pleite des bekannten Autozulieferers. Bereits nach der vierten Insolvenz deuteten Schwierigkeiten an, dass BBS trotz Insolvenzverfahren weiterhin in finanziellen Problemen steckt.
Die erneute Insolvenz betrifft etwa 270 Mitarbeiter in den Werken in Schiltach und Herbolzheim. Die Zukunft der Mitarbeiter bleibt ungewiss, zumal der Betrieb seit Monaten weitgehend stillgelegt ist und nur kleinere Aufträge abgearbeitet werden. Anfang Juli 2024 berichteten Medien, dass die Mitarbeiter im Mai und Juni keine Gehälter erhalten hatten. Der Geschäftsführer Ilkem Şahin hatte damals die Gerüchte über eine bevorstehende Insolvenz zurückgewiesen und betont, dass es einen Plan gebe. Dennoch wurden die Gehälter erst verspätet ausgezahlt.
Die Geschäftsführung von BBS hat sich bisher nicht zu dem erneuten Insolvenzantrag geäußert. Laut dem Schwarzwälder Boten kam die Nachricht für die PR-Agentur, die für BBS zuständig ist, überraschend. Eine Stellungnahme lag nicht vor. Gewerkschaftssekretär Stefan Prutscher zeigte sich überrascht über das Verhalten der Geschäftsführung und erklärte im Juli gegenüber t-online, dass die Zukunft von BBS im Moment völlig offen sei.
Die Insolvenzwelle bei deutschen Unternehmen scheint kein Ende zu nehmen. Nach der Insolvenz eines deutschen Ikea-Konkurrenten und der Pleite eines traditionsreichen Möbelherstellers trifft es nun BBS. Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Dirk Pehl aus Freiburg bestellt. Schon 2020 hatte BBS jede dritte Stelle gestrichen. Die aktuelle Situation lässt die Mitarbeiter in großer Unsicherheit zurück.