Do 26. Dez. 2024

Die börsennotierte Demire AG hat Insolvenz für vier ihrer Tochtergesellschaften angemeldet, da eine Einigung über die Rückführung eines Kredits nicht erzielt werden konnte. Das „Handelsblatt“ hatte bereits am Freitag über die bevorstehende Insolvenz berichtet.

Die finanzielle Schieflage der Demire AG resultiert aus einem Darlehen der DZ Hyp, der Immobilienbank der Volks- und Raiffeisengruppe, das das „Limes“-Portfolio der Demire absicherte. Ein Kredit über 82 Millionen Euro war am 30. Juni fällig geworden, doch innerhalb der Frist konnte keine Lösung gefunden werden, was zur Insolvenz führte. Insider bestätigten, dass Demire seit Wochen um eine Finanzierung für Gewerbeimmobilien in Essen, Köln, Kassel und Aschheim bei München kämpfte. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig, da weder Demire noch der Hauptaktionär Apollo bereit waren, der Bank zusätzliche Sicherheiten zu bieten.

Die Insolvenz betrifft unter anderem eine der größten Büroimmobilien der Gruppe in Essen, deren Sanierung bis 2025 abgeschlossen sein soll. Der Aktienkurs der Demire fiel am Montag um neun Prozent auf 77 Cent, während er zu Beginn des Jahres 2022 noch bei 4,50 Euro lag. Welche konkreten Auswirkungen die Insolvenz auf die laufenden Bauprojekte haben wird, bleibt unklar.

Die Muttergesellschaft der Demire AG bleibt von der Insolvenz unberührt. Eine entscheidende Rolle für die Zukunft des Konzerns könnte die Restrukturierung einer Anleihe über 500 Millionen Euro spielen. Über 90 Prozent der Anleihegläubiger haben einer Verlängerung der Laufzeit bis 2027 und einer vorzeitigen Ausschüttung von 50 Millionen Euro zugestimmt.

Vorstand Frank Nickel, der sein Amt im April übernahm, hat noch keinen Termin für die Gläubigerabstimmung bekannt gegeben. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die finanzielle Stabilität und die Zukunft der Demire AG entwickeln.

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