Die Solarnative GmbH, ein innovatives deutsches Solarunternehmen, das einst den kleinsten Wechselrichter der Welt entwickelte, kämpft nun mit finanziellen Schwierigkeiten und hat Insolvenz angemeldet. Diese Nachricht verbreitete sich rasch, nachdem eine Ad-hoc-Mitteilung dies bekannt gab und mehrere Medien darüber berichteten.
Laut der Mitteilung hat die Geschäftsführung von Solarnative beschlossen, einen Insolvenzantrag beim zuständigen Gericht einzureichen. Obwohl es positive Reaktionen von potenziellen Investoren gab, gelang es dem Unternehmen nicht, innerhalb der gesetzlichen Fristen eine neue Finanzierung sicherzustellen. Diese finanzielle Unsicherheit führte dazu, dass Solarnative bereits am Mittwoch seine Geschäftsprognose zurückziehen musste und kurzfristig Verhandlungen mit möglichen Investoren anstrebte.
„Wir stehen an einem Punkt, an dem wir auf einen neuen Großinvestor oder Käufer angewiesen sind, um den kleinsten PV-Wechselrichter der Welt tatsächlich in den Aufdach-Markt zu bringen,“ erklärte Geschäftsführer Julian Mattheis in einer offiziellen Mitteilung. Solarnative war bestrebt, sich über eine Anleihe bis zu 20 Millionen Euro frisches Kapital zu beschaffen, konnte jedoch bis Ende März lediglich etwa 1,24 Millionen Euro generieren. Infolgedessen versuchte das Management, zusätzliches Eigenkapital zu mobilisieren.
Solarnative wurde 2019 gegründet und hat seinen Sitz in Kriftel bei Frankfurt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 130 Mitarbeiter und hat in den vergangenen Jahren den „PowerStick“ entwickelt, den kleinsten Wechselrichter der Welt, der in Balkonkraftwerken zum Einsatz kommt. Dieses Produkt wurde erfolgreich patentiert und zur Marktreife gebracht.
Mit dem Insolvenzantrag versucht Solarnative nun, Zeit zu gewinnen, um das Projekt weiter voranzutreiben. Fachmedien wie „photovoltaik.eu“ berichten, dass die derzeitigen Verzögerungen vor allem auf das chaotische Marktumfeld zurückzuführen sind. Chinesische Anbieter haben große Kapazitäten bei Wechselrichtern und Mikrowechselrichtern aufgebaut, die jedoch vom Markt nicht schnell genug aufgenommen werden. Dies führte zu vollen Lagerbeständen bei den Händlern und einer entsprechenden Zurückhaltung bei Investoren.
Insgesamt befindet sich Solarnative in einer schwierigen Lage, da es trotz innovativer Produkte und positiver Resonanz von Investoren nicht gelungen ist, die nötigen finanziellen Mittel zur Fortführung des Unternehmens zu sichern. Die Hoffnung liegt nun auf der erfolgreichen Suche nach einem neuen Großinvestor oder Käufer, um die Markteinführung des „PowerStick“ voranzutreiben und das Unternehmen aus der Krise zu führen.