Emmerich · Seit Freitag ist es offiziell: Das Willibrord-Spital befindet sich in einem kritischen Zustand und hat Insolvenz angemeldet. Die Zukunft des Krankenhauses muss in den nächsten drei Monaten geklärt werden. Die politische Führung setzt sich dafür ein, dass das Krankenhaus zumindest teilweise erhalten bleibt. Nach einer Mitarbeiterversammlung im Emmericher Krankenhaus sitzt der Schock tief.
Obwohl Veränderungen im Willibrord-Spital erwartet wurden, kam die Nachricht von der Insolvenz dennoch überraschend und traf viele hart. Vor einigen Wochen wurde eine Informationsveranstaltung für die Emmericher Politik zur Fusion von „Pro Homine“ und dem Klever Krankenhausverbund (KKLE) kurzfristig abgesagt, was bereits Bedenken auslöste. Viele hofften, dass die Fusion der beiden regionalen Krankenhaus-Giganten „Pro Homine“ und KKLE den Standort Emmerich als Teil einer neuen großen Holding sichern könnte. Doch nun steht ein Insolvenzverfahren an, in dem geklärt werden muss, welche Teile des Krankenhauses bestehen bleiben können.
Bürgermeister Peter Hinze zeigt sich besorgt. Trotz seiner begrenzten Handlungsmöglichkeiten als Bürgermeister versucht er, durch Kontakte nach Düsseldorf auf die besondere Situation von Emmerich aufmerksam zu machen. „Wir wollen, dass Emmerich ein Krankenhaus behält“, betont er. „Wir müssen daran denken, die notärztliche Versorgung sicherzustellen. Wir haben die A3, die Betuwe-Linie und den Rhein direkt um uns herum. Da kann es immer zu besonderen Gefahrenlagen kommen.“
Die Dringlichkeit der Situation wird deutlich, wenn man an Notfälle denkt. Ein Schlaganfallpatient beispielsweise muss innerhalb von 20 Minuten von Emmerich ins Klever Krankenhaus transportiert werden können, falls Emmerich sein Krankenhaus verliert. Solche Szenarien müssen berücksichtigt werden, ohne den Ausgang des Insolvenzverfahrens vorwegzunehmen. Besonders kritisch wird es, wenn etwa die Emmericher Rheinbrücke gesperrt ist.
Der Vorsitzende der Emmericher CDU-Fraktion, Tim Krebber, denkt ebenfalls zukunftsorientiert. „Im Insolvenzverfahren ist der Weiterbetrieb des Willibrord-Spitals für die kommenden drei Monate gesichert. Auch die Löhne sind gesichert. In dieser Zeit muss eine Lösung gefunden werden, die den Erhalt des Krankenhauses sichert.“
Die nächsten Monate werden entscheidend sein für das Willibrord-Spital und die medizinische Versorgung in Emmerich. Die politische Führung und die Bürger hoffen auf eine positive Wende, die den Fortbestand des Krankenhauses ermöglicht und somit eine stabile Gesundheitsversorgung für die Region sicherstellt.