Fr. 3. Jan.. 2025

1875 startete Ottensmeier Elektrotechnik erstmals durch. Fast anderthalb Jahrhunderte später ist das Familienunternehmen aus Halle zahlungsunfähig.

Ottensmeier Elektrotechnik, ein traditionsreicher Familienbetrieb aus Halle, NRW, steht vor einem traurigen Jubiläum: Die Firma hat Insolvenz angemeldet, was das Amtsgericht Bielefeld bestätigt hat. Nur wenige Jahre nach einer Expansion ist das Unternehmen nun zahlungsunfähig.

Trotz der Insolvenz bleibt der Betrieb von Ottensmeier Elektrotechnik vorerst „ganz normal“ aktiv, so der Insolvenzverwalter Alexander Henz gegenüber der Neuen Westfälischen. Henz, ein Rechtsanwalt aus Rheda-Wiedenbrück, betont, dass auch der 24-Stunden-Notdienst für Elektroinstallationen weitergeführt wird. Wie kritisch die Lage des Unternehmens tatsächlich ist, konnte Henz noch nicht abschließend bewerten: „Ich habe den Auftrag erst am Donnerstag erhalten und konnte die Zahlen noch nicht detailliert prüfen.“ Fest steht jedoch, dass die Insolvenz nur wenige Jahre nach einer bedeutenden Expansion und dem Umzug in eine neue Filiale erfolgt, wie das Westfalen-Blatt berichtet.

Vor nicht einmal fünf Jahren zog Christian Ottensmeier mit dem Familienbetrieb aus den alten Geschäftsräumen in der Langen Straße aus. Der neue Firmensitz wurde in der ehemaligen Gerry-Weber-Filiale an der Bahnhofsstraße eingerichtet, und eine zusätzliche Werkstatt fand Platz in den früheren Höpfner-Bekleidungswerken am Langen Brink. Diese Expansion vervierfachte nahezu die bisherige Betriebsfläche, was damals als Zeichen des Wachstums galt. Doch der Eindruck täuschte, denn viele Branchen erleben derzeit schwere Zeiten. Erst kürzlich musste auch ein ehemaliger Weltmarktführer aus Hagen Insolvenz anmelden.

Die Insolvenz von Ottensmeier Elektrotechnik ist ein schwerer Schlag für Halle, da die Geschichte des Familienunternehmens bis ins Jahr 1875 zurückreicht. August Strüwer gründete damals die Firma als Schlosserei und legte die ersten Stromleitungen der Stadt. Christian Ottensmeier hatte das Unternehmen von seinem Vater Fritz übernommen. Wie es für Ottensmeier weitergeht, ist noch unklar. „Wir müssen wahrscheinlich noch etwa vier Wochen abwarten“, sagte Henz der Neuen Westfälischen. Aktuell scheint eine vollständige Eigenständigkeit des Unternehmens ausgeschlossen. Es besteht jedoch die Hoffnung, einen geeigneten Käufer oder Investor zu finden. Henz steht hierzu in engem Kontakt mit Christian Ottensmeier.

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