Die anhaltende Krise im Stahlsektor trifft nun auch ein mittelständisches Unternehmen aus Baden-Württemberg. Die ASS Stahlservice GmbH mit Sitz in Neresheim hat beim Amtsgericht Aalen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und den Standort langfristig zu sichern.
Der Betrieb, gegründet im Jahr 2001 in Aalen, ist auf den Großhandel mit Stahlprodukten spezialisiert. Zu den Kunden zählen vor allem Unternehmen aus Maschinenbau und Automobilindustrie im In- und Ausland. In den vergangenen Jahren investierte die Firma in einen neuen Standort in Neresheim, der erst vor wenigen Monaten bezogen wurde. Die damit verbundenen Kosten, kombiniert mit den rückläufigen Umsätzen der Branche, führten jedoch zu einer finanziellen Schieflage.
Geschäftsführer Joachim Schmid betonte, dass die wirtschaftlichen Belastungen der letzten zwei Jahre nicht mehr allein aufgefangen werden konnten. Rückgänge im Anlagen- und Maschinenbau hätten das Geschäft stark beeinträchtigt. Um eine geordnete Fortführung sicherzustellen, bleibt die Geschäftsführung auch während des Eigenverwaltungsverfahrens handlungsfähig. Unterstützt wird sie dabei von Rechtsanwalt Martin Hörmann, den das Gericht zum Sachverwalter bestellt hat, sowie von Restrukturierungsexperten um Dirk Eichelbaum.
Für die etwa 50 Beschäftigten bedeutet das Verfahren zunächst Sicherheit: Ihre Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld bis Ende November abgesichert. Parallel dazu wird daran gearbeitet, den Geschäftsbetrieb ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten. Das Hauptziel der Sanierung besteht darin, den Standort Neresheim zu erhalten und das Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen.