Nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten geht im Münchner Stadtteil Haidhausen eine gastronomische Ära zu Ende: Der Preysinggarten stellt den Betrieb ein. Grund ist die Insolvenz der Betreiberfirma Luco GmbH. Der Insolvenzverwalter machte deutlich, dass die finanzielle Lage keine Rettung mehr zuließ.
Für Geschäftsführer Konstantinos Papadakis bedeutet das Aus nicht nur das Ende eines Unternehmens, sondern auch den Verlust seines Lebenswerks. Er betonte, dass das Wirtshaus weit über die Funktion einer Gaststätte hinausging und fester Bestandteil des Viertels war. Mit der Schließung verlieren 37 Beschäftigte ihre Arbeit.
Die Situation wurde zusätzlich erschwert, weil der bestehende Pachtvertrag ohnehin 2026 ausgelaufen wäre. Damit fiel eine weitere Hürde für eine mögliche Fortführung ins Gewicht.
Auch der Branchenverband warnt vor einer Zuspitzung der Lage. Laut Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, stehen viele traditionelle Lokale unter massivem Druck. Ohne deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen drohe die Zahl der Wirtshäuser in Bayern dramatisch zu schrumpfen.
Das Schicksal des Preysinggartens steht exemplarisch für eine Entwicklung, die sich bundesweit zeigt. Hohe Energiekosten, langwierige Genehmigungsprozesse und die schwache Konjunktur setzen vielen Unternehmen zu. Nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft dürfte die Zahl der Insolvenzen 2025 erneut steigen. Prognosen gehen von rund 25.800 betroffenen Firmen aus – fast doppelt so viele wie noch 2021.
Ein Ende dieser Pleitewelle ist bislang nicht erkennbar.