Ein traditionsreicher Betrieb aus dem Murgtal hat Insolvenz angemeldet. Die Casimir Kast Verpackung und Display GmbH aus Gernsbach, ein Unternehmen mit langer Familiengeschichte, musste am 3. September beim Amtsgericht Baden-Baden den Antrag stellen. Der Geschäftsbetrieb bleibt zunächst bestehen, die Belegschaft von rund 160 Mitarbeitern arbeitet weiter.

Die Ursprünge der Firma reichen mehrere Jahrhunderte zurück. Aus einem im Jahr 1869 gegründeten Sägewerk entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Hersteller von Verpackungsmaterialien. Schon vor dieser Zeit soll die Familie Kast seit 1550 unternehmerisch tätig gewesen sein. In der heutigen Form besteht die Gesellschaft seit 2006. Über Jahrhunderte hinweg blieb das Unternehmen krisenfest – bis jetzt.

Nach Unternehmensangaben war die Entscheidung für die Insolvenz unausweichlich. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland habe zu einer finanziellen Schieflage geführt, die keine andere Lösung mehr zuließ. Mit diesem Schritt wolle man größeren Schaden abwenden und den Betrieb stabilisieren.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun bestellt. Er ist ein erfahrener Sanierungsexperte, der bereits andere Unternehmen durch ein Insolvenzverfahren begleitet hat. Pehl soll nun die finanzielle Situation prüfen und Möglichkeiten für eine Neuaufstellung entwickeln.

Für die Mitarbeiter sind die Gehälter durch das Insolvenzgeld zunächst für drei Monate gesichert. Ziel ist es, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten und eine Perspektive für die Fortführung des Unternehmens zu schaffen.

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