Do. 13. März. 2025

Die Kabel Premium Pulp & Paper GmbH, ein traditionsreiches Unternehmen in Hagen, steht vor dem endgültigen Aus. Der Papierhersteller mit 420 Mitarbeitern hat Insolvenz angemeldet, wie die „Westfalenpost“ berichtet. Seit 1896 wird an diesem Standort Papier produziert, doch nun droht das Ende.

Produktionsstopp und gescheiterter Verkauf

Bereits seit mehreren Tagen liegt die Produktion aufgrund mangelnder Aufträge weitgehend still, und die Belegschaft befindet sich in Kurzarbeit. Ein Hoffnungsschimmer bestand zuletzt im möglichen Verkauf eines 9,2 Hektar großen Firmenareals, das dem Unternehmen dringend benötigte finanzielle Mittel hätte einbringen können. Doch noch bevor dieser abgeschlossen werden konnte, wurde die Insolvenz angemeldet, womit sich diese Möglichkeit zerschlagen hat.

Schock für die Stadt Hagen

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz äußerte sich bestürzt über die Entwicklung. Er sprach von einem schweren Schlag für die Stadt und betonte, dass der wirtschaftliche Niedergang des Betriebs trotz eines langjährigen Schrumpfungsprozesses wohl nicht mehr zu verhindern war.

Auch in der Belegschaft herrscht große Betroffenheit. Thorsten Steinhoff, stellvertretender Produktionsleiter, der bereits seit 43 Jahren im Unternehmen tätig ist, zeigte sich tief betroffen: „Mit dieser Insolvenz geht ein Stück Geschichte verloren.“

Insolvenzverfahren eingeleitet

Das Amtsgericht Hagen hat am 6. März 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Kabel Premium Pulp & Paper GmbH angeordnet. Ziel dieser Maßnahme ist es, das Unternehmensvermögen zu sichern und das Insolvenzverfahren geordnet abzuwickeln. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Dr. Peter Neu bestellt.

Zu den wesentlichen Maßnahmen zählen:

  • Die eingeschränkte Verfügungsgewalt der Geschäftsführung, sodass finanzielle Entscheidungen nur mit Zustimmung des Insolvenzverwalters getroffen werden können.
  • Das alleinige Recht des Insolvenzverwalters, Gelder und Forderungen des Unternehmens einzuziehen.
  • Ein Zahlungsverbot für Kunden und Schuldner, die ausstehende Beträge nur noch an den Insolvenzverwalter überweisen dürfen.

In den kommenden Wochen wird das Amtsgericht über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und weitere Schritte entscheiden. Ob es eine Zukunftsperspektive für den Betrieb oder einen möglichen Investor gibt, bleibt ungewiss.

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